Die Liebe zur Macht – Über die Reproduktion der Enteignung in der Landespflege
Schneider, G.
(1989) DIN A 5, 172 S. (230g) (7,25 Euro)
Diese Untersuchung (Dissertation) zur ideologischen Funktion der Landschaftspflege bei der Umverteilung des Zugriffs und der Enteignung der naturbürtigen Produktionshilfsmittel, stellt Gerda Schneider – im Gegensatz zu Gröning / Wolschke ‚Die Liebe zur Landschaft‘ – paraphrasierend unter den Titel ‚Die Liebe zur Macht‘. Nach 7 Thesen zur patriarchalen Industrialisierung durch die Mittäterschaft der ‚Landespflege‘ beginnt die Ausführung der Thesen mit dem ‚landespflegerischen Jargon‘. Aufgeboten wird dazu eine Resolution zum Bundessymposion – ‚Grün sichert Leben‘ (1986). Die darin beschworenen Ahnherren der Landespflege – Lenné und Vorherr – gaben genug Anlaß für eine nähere Prüfung dieser Berufung. Anders als in den üblichen Lobliedern auf diese Landesverschönerer (Garten und Landschaft 11/89) erscheinen bei näherer Prüfung ihre tatsächlichen ‚Leistungen‘: Vorbereitung und Durchsetzung hausfrauisierter Arbeits- und Lebensverhältnisse. Diese Ideologie der Landespflege entspricht denn auch die psychische Disposition interdisziplinärer Verhaltenskodexe. Diese ‚Botschaft‘ ist offenbar auch für die Berufswahl wirksam, was gleichzeitig die ‚Psychopathologie der Landespflege‘ personengebunden stabilisiert. Eine pointiert – apodiktische Skizze des ‚landschaftsplanerischen Freiraums‘ schließt die streitbare und feministisch geleitete Schrift ab.
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