Notizbuch 93: Landbewirtschaftung und Kommunalität

Symposien 2018 und 2019

Redaktion: Helmut Böse-Vetter, Karl Heinrich Hülbusch & Heike Lechenmayr A5, 252 Seiten mit farbigen Abbildungen,  18,00 Euro/Abo 15,00 Euro

INHALT
Käthe Protze: Ermutigungen, Zur Erinnerung an Inge Meta Hülbusch
Doris Damyanovic und Antonia Roither im Gespräch mit Inge Meta Hülbusch (2008): „Innenhaus und Außenhaus, Umbauter und sozialer Raum“
Karl Heinrich Hülbusch: Spaziergang – natürlich! ‘Spaziergangswissenschaft’ ? So‘n Quatsch!
Helmut Holzapfel „Italien – Porträt eines fremden Landes“ Zum Buch von Thomas Steinfeld (2020)

  1. Symposium “Landbewirtschaftung“ , Basdahl – 03.03.2018
    Heike Lechenmayr: Einladung zum 18. Symposium
    Karl Heinrich Hülbusch: Landbewirtschaftung – Einführung zum Symposiumsthema 2018
    Karl Heinrich Hülbusch: Etiketten, Beipackzettel, Klischees und anderer Schwindel
    Heike Lechenmayr: Fahrplan Symposium 2018
    Henrike Mölleken: Zum Thema: Landbewirtschaftung. Mit einem Blick nach Südafrika
    Bernd Gehlken: Verstädterte Landbewirtschaftung
    Bernd Sauerwein: Die ‘Grundrentscheiße‘
    Bernd Burg: Rinderbauern
    Bernd Gehlken: Ackerunkrautvegetation auf südniedersächsischen Maisäckern
    Helmut Lührs: Streu- und Heuwiesennutzung von Gesellschaften u.a. des Molinion
    Frank Lorberg: Diskussion zu H. Lührs: Streu- und Heuwiesen
    Frank Lorberg: Dunkler Boden
    Karl Heinrich Hülbusch: Schlaraffenland-Syndrom
    Karl Heinrich Hülbusch: Anmerkungen zu L. Trepl: “Die Idee der Landschaft“ (2012)
  2. Symposium „Kommunalität“ , Felsberg-Gensungen – 30.03.2019
    Helmut Böse-Vetter: Andeutungen zur „Kommunalität des Freiraums“ (Einladung)
    Helmut Böse-Vetter: Programm
    Bernd Gehlken: Kommunalität im Wald
    Helmut Böse-Vetter: Kommunalität im Friedpark? Oder: den Friedhof im Dorf lassen!
    Bernd Sauerwein: Räume des Handelns. Anmerkungen zur Entfremdung des Freiraumes
    Helmut Lührs: Sammeln
    Karl Heinrich Hülbusch: Kommunalität, oder: mit dem SUV in die Selbstbezogenheit
    Karl Heinrich Hülbusch: Anmerkungen zu “Aneignung urbaner Freiräume“ (2017)
    Ulli Becker-Dippel und Angelika Horstkotte-Pausch: Ausbildung im Verbund-Jugendwerkstatt Felsberg

Notizbuch 40

Freiraum und Vegetation
Helmut Böse-Vetter (Red.)
(1996) DIN A5 / 428 Seiten. (572g) (12,25 Euro)

In der Normalarbeit geht, wenn man nicht aufpaßt, sehr bald die Neugier und damit die Fähigkeit des Wissens verloren. Deshalb ist es hilfreich, gelegentlich daran zu erinnern und einen Text zu schreiben, der nicht ausschließlich der Normalarbeit und dem Alltagsärger gedient ist, sondern diesen reflektiert, dem damit abhilft und gleichzeitig das Gespräch mit dem ‚Wissensvorrat der Diziplin‘ – sozusagen ein stiller Partner in der Situation – wieder explizit aufnimmt. Auch die imaginäre LeserIn, der ich meine Geschichte und die Einsichten daraus erzähle, fordert die sorgfältige und vollständige Darlegung der Begebenheit und der Lehren; allerdings nicht so, wie der bürokratische und praxologische Vorwand, der aus einer Begebenheit eine privatistische Anektode mit endgültigem Beweis macht, statt daran den klügeren Weg zu klären: die Moral von der Geschicht. E. Panofsky hat einen süffisanten Text zur ‚Verteidigung des Elfenbeinturms‘ geschrieben. Gelegentlich von der Arbeit, aus dem Gewühl zurückzutreten, Distanz zu gewinnen und die Situation des kritischen Beobachters einzunehmen zur sorgfältigen Abbildung des Gegenstandes, der Arbeit und der Interpretation des Ereignisses oder Ertrages.
Je nach Arbeitssituation, drängenden Fragen oder Abbildungs-/Beschreibungsnotwendigkeiten sind Arbeiten zur Freiraumplanung – Sozialpsychologie (s. Walzer, M 1993), kommunalen und privaten Organisation, Reihung und Zonierung, materiellen Herstellung, Ausstattung und Alterungsfähigkeit – zur handwerklichen Planung und Ausführung – spontane Vegetation, wassergebundene Decken, Ökonomie der Materialverwendung, Bäume/ Pflanzung, Herstellung und Fertigstellung – zur Naturausstattung – städtische spontane Vegetation, Pflegevegetation, Vegetation der Bauernwirtschaft, Vegetation der Landwirtschaft – oder zur Landschaftsplanung in diesem Notizbuch zusammengetragen. Die Kritik der Grünplanung und der Landespflege läuft angedeutet oder explizit neben dem Strom der Diskussion nach der interpretatorischen Gewährsliteratur, also Literatur und Botschaften, von denen es etwas zu verstehen, einzusehen gibt, mit. Eine Sammlung von Beiträgen, die viele Arbeiten aus der Kasseler Schule aufnehmen, zusammenfassen und fortführen. Hinzu kommen noch einige Übersichten zu Veröffentlichungen, Kompaktseminaren, PlanerInnenseminaren und anderen ‚Einrichtungen‘ der AG Freiraum und Vegetation.

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Notizbuch 37

Blockrand und Stadtrand
H. Böse-Vetter (Red.)
(1995) DIN A 5 / 332 S. (462g) (12,25 Euro)

Der Stadtrand ist eine ohnehin schwierige Situation, solange er nur geographisch vom Zentrum zur Peripherie begriffen wird. Eine vollkommen irreführende oder irre geführte Beobachtung steckt darin, die vorerst präziser immer noch in der Nachbereitung des PlanerInnenseminars Miltenberg 1992 verhandelt ist. Die Beiträge von Rainer Möller und Claudia Schneider – ‚Die ökonomische Erweiterung der Stadt‘ -, von Katrin Bekeszus – ‚Ein Plan von Kirchditmold‘ – und Bernd Schürmeyer – ‚Freiraumrahmenplanung für den nördlichen Stadtrand von Großalmerode‘ – gehen implizit auf die Diskussion des ‚Stadtrandes‘ und seine Be- bzw. Mißachtung bei der Siedlungserweiterung ein. In diesen Arbeiten wird dargelegt, daß die Beachtung oder die Vernachlässigung der Hufensiedlung praktische und kommunalökonomisch weitreichende Folgen zeitigen. Reto Mehli – ‚Der Baublock- wiederentdeckt und doch verwirrend neu‘ – führt an Aufnahmen von Baublöcken aus Zürich eine Systematik der Baublöcke durch, die Typen und Variationen der Baublöcken mit charakteristischen Merkmalen der Organisation nachweist und in Prinzipskizzen anschaulich macht. Dazu führt der Autor eine üppige literarische Kommentierung durch. Ein Gedanke ist, wie weitere Überlegungen zum Baublock anregten und in den vorgenannten Arbeiten dieses Notizbuchs ausgeführt wurden, dabei vernachlässigt worden. Was wir heute sehen können ist ein Baublock oder im modernistischen Extremfall eine Blockrandzeile. Das ‚verwirrend Neue‘, auf das auch Georges Moes mit seinem Beitrag -‚Neue Gründerzeit‘ – hinweist, besteht darin, daß der klassische Block aus Hufenerweiterungen hergestellt wurde und der moderne Block von der Fläche her inszeniert wurde. Die Hufenerweiterung hat die Straße zum Ausgang, an deren Rand gebaut wurde. Der Block ist ein sekundäres Phänomen. Der verwirrend neue Block erklärt die Straße zum Rand, weil von der arrondierten Fläche her gedacht wird. Deshalb kann in einem solchen Block auch auf die Straße verzichtet werden, weil die Zeile, unabhängig von der Aufstellung der Gebäude, und die arrondierte Fläche dem Entwurf zur Grundlage dienen. Der Verwirrung kommen wir nach, wenn wir den Blockrand nicht mehr glauben, weil die Erscheinung in einem Fall sekundär im anderen primär ist. Die Mitte der Hufensiedlung ist die Straße, gegenüber stehen sich zwei Häuserreihen. Die Grenze oder der Rand dieser Hufen liegt auf der Rückseite – also da wo die Rückseite der Hufe einer anderen Straße angrenzt. Die ‚Verwirrung‘ liegt an einer Stelle der begrifflichen Vereinnahmung, die wir bisher noch nicht verstanden, durchschaut hatten. Christoph Theiling resümmiert über das Studium und die darin enthaltenen Widersprüche und Verwirrungen mit der Metapher des Reihenhauses, also der Hufensiedlung, die dem Block (oder dem Bündnis) der emotionalen Vereinnahmung gegenübersteht.

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Notizbuch 35

SchauDerGärten – Nachlese zur Gartenschaukritik
H. Böse-Vetter u. K. H. Hülbusch (Red.)
(1995) DIN A5. 324 S. (436g) (12,25 Euro)

In einer Nachlese zur Gartenschaudebatte wollen wir mit vielen veröffentlichten Arbeiten (auch Kurzfassungen) zu Kassel und Frankfurt sowie einigen unveröffentlichten Arbeiten zu Berlin (Neumanns Pflegeplan) zu Fulda (Landesgartenschau – hier Werbeauftrag), zu den Rechtfertigungen (Grebe, Chevallerie u.a.) sowie einer kommentierenden Einschätzung letztmalig auf den berufspolitischen ‚Propaganda- und Vertuschungsfeldzug‘ eingehen und uns davon beschäftigen lassen. Wir brauchen den Rückbauschwachsinn a la Frankfurt weder bezahlen noch vertreten – und verdienen wollen wir daran auch nichts.
Manches muß auch zum Abschluß gebracht werden. Dazu gehören die Gartenschauen, die jetzt mit den Landesgartenschauen wie eine Epidemie das Land überziehen. Kassel mit einer Zustandsprüfung und einem Verheißungsvergleich (1981-1988) macht den Anfang. Frankfurt, eine Zusammenfassung der Untersuchung von 1981, die aufgeregten Beschimpfungen der Verbände und zwei nachlesende Beiträge zum Gartenschaujahr 1989 folgen. Berlin (1985) wird am Pflegeplan und den Vorwandswechseln der professionellen Schönredner aufgespießt. Die Landesgartenschauen werden dem Prinzip nach geprüft. Ein einleitender Text zum Hafenpark Saarbrücken und ein abschließender Text zur ‚Biotopgestaltung‘ zeichnen die Gartenschau als Leitbild der Grünplanung nach. Ein Vorbild zur Pathogenese der Grünplanung weist auf die gut zweihundertjährige Absicht der grünplanerischen Nutzlosigkeit hin.

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Notizbuch 33

Vom Regen in die Traufe
H. Böse-Vetter (Red.), mit Beiträgen von K. H. Hülbusch u. H. Lührs; B. Schwarze; K. Protze; K. H. Hülbusch, J. Knittel u. A. Wegmann sowie H. Lechenmayr.
(1994) DIN A5.316 S. (426g) (12,25 Euro)

Dieses Notizbuch ist fast eine Bremensie. Den Titel lieferte in übertragenem Sinne das Gutachten für den Senator für Umweltschutz und Stadtentwicklung (Bremen) zur ‚Verwendung des Niederschlagswassers in der Stadt‘. Dieser modische Auftrag, so erwartet der Auftraggeber, gehört zum jüngsten Kapitel der Geschichte des Wassers in der Stadt, die A. Corbin so treffend nachgezeichnet hat. Der ‚Entwässerung‘ der Stadt soll nun die ‚Bewässerung‘ folgen, um auch an dieser Stelle den administrativen Zugriff auf private Entscheidungen zu erhöhen und darüber gleichzeitig eine weitere Zentralisierung des Wohnungsbaus sowie Enteignung des Gebrauchs städtischer Freiräume durchzusetzen (s. Veröffentlichungen 1992/93 in Gartenamt und Garten + Landschaft). Tümpel, Versickerung, Entsiegelung schweben unter der Fahne ‚Ökologie‘ daher und verkünden wieder einmal die Mähr von der demonstrativen Verschwendung als Leitbild der Grüngestaltung.
Dagegen geht das Gutachten auf den praktischen Gebrauch des Niederschlagswassers ein und untersucht am Beispiel charakteristischer Siedlungstypen und zugehöriger Bauformen – ‚Vom Reihenhaus zur Mietskaserne‘ – die Gebrauchsmöglichkeiten des Niederschlagswassers bei minimalem Installationsaufwand zum Hinweis auf die Möglichkeiten der Wassersparsamkeit bis hin zu den Sparmöglichkeiten bei Kanalisationen und Wasserklärung. Ein aufregender Beitrag, der vom Beispiel vorhandener Siedlungs- und Bauformen auf die Planung angewandt werden kann, wenn die Überlegungen und Vorschläge vom Straßen- bis hin zum Hausbau, von der Kanalisation bis zum Klärwerk, von der Mischkanalisation bis zur Trennkanalisation nach den Kosten nicht für die ‚Natur‘ sondern für den einzelnen Haushalt von der Familie bis zur Kommune auf Sparsamkeit überprüft werden. Bürokratische Übertreibungen nach denen jetzt in Bremen Straßen nur noch nach der Versickerung und ohne Freiraumplanung (Morphologie und Zonierung) durchgesetzt werden sollen, gieren nach der Entsiegelungsmode und haben das Gutachten mal wieder nicht verstanden. Der Senator hat nach anfänglichem heftigem Widerstand den Gedanken übernommen und inzwischen immerhin 500 Sonderdrucke der Arbeit aus dem Notizbuch bestellt.
Bernd Schürmeyers Beitrag stellt zusammenfassend ein Gutachten vor, in dem der Unsinn des Biomüllkompost-Transports nach Schmeiskys Witzenhäuser ‚Zentralisierungsmodell‘ auf dem platten Land geprüft wird. Auch hier begegnen wir einer Mode, die aus dem Widerspruch gegen die Verschwendung und die Reichtumsplakette ‚Menge‘ eine technisch-bürokratische Vorwandlösung auf den Schild hebt. Die Ablehnung zum Druck dieses Beitrags vom Gartenamt bis zur Alternativen Kommunalpolitik (in Faksimile beigefügt) sind der Ausweis für den bürokratischen Totalitarismus.
Das Gutachten zur Freiraumplanung der Universität Bremen von 1973 landete damals in der untersten Schublade des zuständigen Schreibtischs, von dem der Schlüssel dann weggeworfen wurde. Es ist einerseits ein Zeitdokument und andererseits ein Dokument für die Plausibilität der planerischen Prognose und die administrative wie politische Unfähigkeit, einen Gedanken gegen die Mode zu prüfen. In diesem Gutachten sind auch viele Fundstellen für Überlegungen enthalten, die später dann sorgfältig und ausführlich mit vielen Einsichten erweitert formuliert wurden und in den Notizbüchern immer weiter verfertigt vorgestellt werden. Eine Reminiszenz zu diesem Gutachten – 20 Jahre später von K.H. Hülbusch zeichnet die Auftragssituation nach und beschreibt das tatsächlich realisierte Dilemma der ‚realisierten‘ Entwürfe, zu denen fast täglich neue bahnbrechende Therapien propagiert werden; so ein Stückchen Planungskriminalistik nach der Prognose des Mordes – die Täter sind beliebig und allseits anerkannt.

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Notizbuch 24

Die Grünplanung im Gefolge der Stadtplanung und
Der Landschaftsplan für die Stadt
AutorInnenkollektiv unter anderem mit H. Grundler, H. Lührs, H. J.  Stolzenburg (Red.: H. Lührs)
(1992) DIN A5, 240 S. (316g) (9,00 Euro)

H. Lührs hat eine überarbeitete Kurzfassung der Diplomarbeit von Grundler, Lührs, Stolzenburg (1984) für den Druck vorbereitet. In der Arbeit wird dargestellt, welche Möglichkeiten es gibt, von der Siedlungstypenkarte im groben Maßstab (1:10000) über großmaßstäbliche Beispiele (1:5000/1:2000) und der expliziten Darstellung typologischer (materieller) Merkmale (-1:100) einen konkret nachvollziehbaren Darstellungsmaßstab und konkrete Planungsvorschläge wieder zu generalisieren (typisieren). (Übrigens ist die Siedlungstypenkarte aus dieser Arbeit im Landschaftsplan ‚Zweckverband Raum Kassel‘ ohne Zitat, also geklaut abgedruckt). Der Maßstab 1:1 ist in der Abstraktion nunmehr enthalten und nicht zu vergessen. Die Generalisierung der Beispiele gelingt über den Rückgriff auf die Siedlungstypendarstellung, die jetzt im Sinne eines Plans mit einer Legende versehen wird.
‚Die Grünplanung im Schlepptau‘ – redigiert von Willi Ring und Urta Steinhäuser – zeichnet die Geschichte der Grünplanung, die mit dem Landschaftsgarten beginnt und mit den ersten städtischen Gartenbaudirektoren (1830 – 1850) administrativ zementiert wird, nach. Die ‚Geschichte‘ verläuft unabhängig von formalistischen Moden, was den kompensatorischen Habitus der Grünplanung und Gartenarchitektur seit der Aufklärung nachweist und diese beiden Modefächer zur Postmoderne per se – zur postmodernen Disziplin stempelt, ziemlich umstandslos und linear. Eindrucksvoll, wie einig sich Sozialisten und Kapitalisten, Kommunisten und Faschisten sind, wenn es darum geht, den Menschen die ‚Autonomie im Wohnen‘ vorzuenthalten und mit Hilfe der grünplanerischen Propaganda durch Mietskasernen, Aufmarschplätze und schauerliche Ertüchtigung und Verlustigung zu ersetzen. Es ist keine der üblichen historiographischen Mäusetürmereien, sondern eine Geschichte, in der die Verheißungen, die Produkte und die Folgen bzw. Auswirkungen vorgestellt und kommentiert werden.

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Notizbuch 23

Von Haus zu Haus
Harenburg B., I. Wannangs I. und U. Braun U. , K. Linee
(1991) DIN A 5, 220 S. und 5 Tabellen als Anlage. (300g) (9,00 Euro)

Der Kanon des Hauses, seine Topographie und Morphologie, ist anscheinend bekannt, wenn wir von dem Verdacht ausgehen können, daß er immer dann verweigert wird, wenn es unausgesprochene Absicht ist. Wer aber mit Absicht diesen Kanon lesbar machen will, muß schon bewußter vorgehen, um unbeabsichtigte Fehler zu vermeiden. Die qualitative Beschreibung der Merkmale des Hauses läßt sich offenbar mit der Aufnahme vieler Beispiele durchführen und als topologische Typisierung darstellen. Kanonische Gründe und materielle Variationen lassen sich danach im Gegensatz zu zufälligen Erfindungen leicht erkennen und unterscheiden. Die Hilfe einer Topologie der Beispiele dient dem genaueren Verständnis der Situationen des Gegenstandes und verringert die Zufälle beim Planen.

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Notizbuch 22

Der große Ent-Wurf präsentiert Grünplanung
Schwarze B., H. Trust, S. Rühling & B. Helmrich
(1991) DIN A 5, 184 S. (252g) (7,25 Euro)

Die konventionelle Grünplanung ist hinsichtlich der verschwiegenen Voraussetzungen ausnehmend modisch. Der Entwurf für einen Stadtplatz folgt unausgesprochen den gleichen Vorbehalten wie sie für sog. Ökosiedlungen unbewußt ausgesprochen und wieder zum Vorbehalt werden. Zum Vorbehalt, bei dem die NutzerInnen der Gestaltung bzw. der Ökologie im Sinne einer unumstößlichen technischen Größe willenlos zuzustimmen haben. Die Autorinnen prüfen die Beispiele mit professionellem wie feministischem Repertoire der Kritik auf die Stichhaltigkeit der Behauptungen. Es ist schon spannend zu lesen, wie die Kritik von einer gestandenen freiraumplanerischen Position her geführt wird und auf die praktischen Vorgehensweisen – Planung statt Entwurf – schließt.

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Notizbuch 14

Stadtvegetation – Kritische Bibliographie
Sauerwein, B.
(1989) DIN A 5, 88 S. (132g) (5,00 Euro)

Im Notizbuch 11 hat Bernd Sauerwein einen kritisch wertenden Literaturführer zur Stadtvegetation vorgelegt. In diesem Notizbuch nun wird mit etwa 1000 Literaturverweisen die zugehörige Bibliographie nachgereicht. Neben vollständigen bibliographischen Angaben ist die Literatur nach Stichworten aufgeschlüsselt. Neben pflanzen- und sigmasoziologischen Hinweisen nach Klassen, Ordnungen, Verbänden, Assoziationen sind die Texte nach Inhalten zur Pflege, Vegetationsbegründung, freiraumplanerischem Kontext, Standortbedingungen (Klima, Immissionen, etc.) u.a. aufgeschlüsselt. So ist – ergänzt um die Nennung der Untersuchungsorte – die Suche nach Texten mit bestimmten Informationen, insbesondere für die planerische und vegetationskundige Arbeit ganz beträchtlich vereinfacht.

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Notizbuch 12

Struktur und Nutzung dysfunktionaler Freiräume
Heinemann G./ Pommerening K.
(1979 / 1988) DIN A 5, 138 S., 2. Aufl. (198g) (5,00 Euro)

Diese von der AG Freiraum und Vegetation neu aufgelegte Arbeit stellt einen wesentlichen Bestandteil der Theorie der ‚Kasseler Schule‘ dar. Mit der Untersuchung ‚dysfunktionaler Freiräume‘ ist ein Phänomen beschrieben, das konstituierend für alle Freiräume ist: der Wechsel von Nutzungsbindung und Nutzungsoffenheit erst erlaubt gesicherte Verhaltensmöglichkeiten und Verhaltensspielräume. Dies ist auch vegetationskundlich zu belegen. Daß die Qualität eines Freiraums in seinen Anteilen an Dysfunktionalität zu bewerten ist, stört die Protagonisten der Funktionstrennung. Deshalb sah sich der Fachbereich Stadt- und Landschaftsplanung mehrheitlich genötigt, diese Arbeit nicht erneut in den Arbeitsberichten des FB 13 aufzulegen. Die dysfunktionalen Freiräume sind Vorbilder, an denen vortrefflich für eine soziale Theorie und Praxis der Freiraumplanung gelernt werden kann, selbstverständlich nur für den, der etwas lernen will.

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