Die ‚Freie Landschaft‘?
Mit Beiträgen von: B. Schürmeyer und Ch. A. Vetter sowie von H. Boss, H. u.a.
(1993) DIN A 5, ca. 150 S.(248g) (5,00 Euro)
Ch. A. Vetter und B. Schürmeyer: Die Naturgärtnerei. Die Protagonisten der ‚Naturgärtnerei‘ werden in dieser Arbeit auf ihre professionspolitische Verwertbarkeit und die antiprofessionelle Nutzerorientierung geprüft. Es kommt dabei heraus, daß die Kritik der Naturgärtnerei an der Grünplanung leicht wieder in Grünplanung und Gartenarchitektur umgemünzt werden kann und den Anlaß der Kritik, die mangelnde Brauchbarkeit, mit dem Fetisch ‚Natürlichkeit‘ wieder professionell vereinahmt werden kann.
Ch. A. Vetter und B. Schürmeyer: Die Landschaftsgärtnerei – Eine Analyse der Herstellungsprinzipien des Landschaftsgartens und ihre Anwendung in der Parkpflege. Die Herstellungsprinzipien des Landschaftsgartens verbieten eine ’naturgetreue‘ Regeneration nach dem Plan. Dies ist für den Barockgarten vielleicht denkbar, für den Landschaftsgarten jedoch ausgeschlossen, weil der Optimalzustand durch Pflege und kontinuierliche Eingriffe hergestellt und stabilisiert wird. Mit dem Optimalzustand beginnt der Neuaufbau der Szenen. Und diese müssen dann ‚wandern‘: die Szene ist wichtig – nicht der genaue Ort, oder der Plan. Die Analysen und Thesen werden am Beispiel des Gesundbrunnenparks Hofgeismar praktisch ‘entworfen’.
Hans Boss nimmt die eilige und vordergründige Faschismusdiskussion auf, die nach einer Art später Entnazifizierung versandet ist. Er stellt dar, daß die Verengung der Debatte auf die Verfehlungen einzelner Personen eine Ablenkung darstellt. Damit wird außerhalb politischer Stellungnahmen und Optionen einzelner Personen die Ingenieurtätigkeit entpolitisiert und legitimiert.
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