In guter Gesellschaft. Beiträge zur Pflanzensoziologie, Vegetations- und Landschaftskunde (Teil 2)
K. H. Hülbusch (Red.)
(2000) DIN A5 / 356 Seiten. (518g) (15,25 Euro)
Die 18 Beiträge reichen von der Vergesellschaftung dieser oder jener Art, Nachlesen zu bekannten Pflanzengesellschaften, über vergleichende Betrachtung der Dynamik, räumlichem Nebeneinander und zeitlichem Nacheinander verschiedener Pflanzengesellschaften – Stadtvegetation, Feldgraswirtschaft, Versaumungen, Dünenserie, Calluna-Zwergstrauchheiden – bis zur Analyse der botanistischen Willkür der Feststellung legitimierter oder illegaler Assoziationen, Verbände, Ordnungen und Klassen unter dem Titel ‚Klassenlotterie’ (B. Gehlken). Unter diesem Motto stehen vom Vorwort bis zu den Buchbesprechungen alle Beiträge des Notizbuches. Ob jetzt das ‚knollige Rispengras in Scherweiden’ (G. Moes u. B. Sauerwein), die Riesenbärenklausäume (M. Machatschek), die ‚Prüfung gealterter Aussaaten auf wassergebundenen Decken (H. Mölleken), das ‚Knautietum dipsacifoliae im französischen Jura’ (E. J. Klauck), die ‚Stadtvegetation von Paderborn’ (K.H. Hülbusch), die ‚Feldgraswirtschaft’ (P. Kurz), ‚Versaumungen in Bockholmwik’ (B. Gehlken, M. E. Granda Alonso, P. Kurz) oder die ‚Dünenserie in Bockholmwik’ (F. Florin) vorgestellt werden, immer sind die Beiträge sorgfältig nach der Neugier, der pflanzensoziologischen Abbildung und Systematisierung, Einfügung in den Wissensbestand, die Interpretation zur Geschichte des Phänomens und die Auslegung geordnet. In keinem Beitrag kommt der Kratzfuß an einen ‚Auftraggeber’ und dessen normative Interessen vor. Dafür aber selbst im ‚kleinsten’ Beitrag neben der sorgfältigen Ordnung der Diskussion eine jeweils üppige Vergleichung mit vorhanden Kenntnissen aus literarischen Quellen. Der LeserIn ist zu empfehlen, ganz im Gegensatz zur redigierten Reihenfolge, mit der ‚Klassenlotterie’ – Pflanzensoziologie zwischen Vegetationskundigkeit, Formalismus und Technokratie – von B. Gehlken zu beginnen. Was in den anderen Beiträgen nur angesprochen oder gar selbstverständlich wissend vorausgesetzt wird, ist in dieser Untersuchung ausführlich dargelegt: das Hinsehen, die Neugier der Gegenstandskenntnis und des Gegenstandsverständnisses der Abbildung, dem systematischen Vergleich und der verschiedenen Gattungen des Schreibens in einer Darlegung. Im Gegensatz dazu wird der pflanzensoziologische Ökologismus, die ‚Wissenschaft im Dienste des Auftraggebers und der Geldquelle’, die ‚Klassenlotterie’ mit bemerkenswerten Beispielen positivistischer Willkür analysiert.
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