Notizbuch 77

Altmark-Reise. Romanische Dorf-Kirchen. Nicht kaputt zu kriegen – zum Prinzip der Persistenz
K. H. Hülbusch & H. Volz (Red.)
(2009) DIN A5, 144 Seiten, (9,25 Euro)

Wenn wir mal gucken, wie lange die gelobten Werke der letzten 50 Jahre halten, ist der Ertrag sehr sparsam. Die Kirchen in der Altmark haben ca. 800 Jahre überstanden. Profane Bauten sind bestenfalls 250 bis 300 Jahre alt, also inklusive der Siedlungsgrundrisse so um die 250 Jahre alt. Siedlung und Kirche haben nichts miteinander zu tun. Die Bauerei des Vorklassizismus ist offenbar, wie bei der in Schwaben ‚Vereinödung‘ genannt, ohne Dokument und Indizien aufgebaut worden. Deshalb stehen die Kirchen so ‚beziehungslos‘ und zufällig in den Siedlungen herum. Die Preußen waren ja militante Protestanten. Der Kirche boten sie keinen vorzüglichen Ort, eine Regel der Anordnung in der klassizistischen Neusiedlung an – behandelten sie geradezu lieblos, wie unsere kursorische Prüfung der Kirchenstandorte zur Siedlung ergibt. Das Paradebeispiel dafür ist die Apsidenkirche mit Westturm in Giesenslage, an der Herr Bodenstein uns in die Altmarkkirchen eingeführt hat. Weit und breit keine Siedlung.

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