Notizbuch 78

Altmark-Reise
Ackerbrachen

Lorberg, F. Hülbusch, K.H., Gehlken, B. Volz, H. (Red.)
A5, 188 Seiten, Beilagen, 11,50 Euro

Ankündigung zum Seminar

Ackerbrachen in der Altmark – bei und um Buch herum, Seminar vom 21.6.08, 14:00 bis 28.6.08, 11:00 in Buch/Kreis Stendal-Altmark zum Zwecke von Vegetationsaufnahmen landespflegerischer Ackerbrachen sowie Armerion-Gesellschaften auf Kirchhöfen. Am Rande des Elbtals zwischen Aue und Niederterrasse sind sandige Flächen, Binnendünen (und evtl. Sander) verbreitet, die in der Regel von Kiefernforsten bestanden werden. Zwischen diesen Forsten und den ackerbaulich intensiv bewirtschafteten Böden mit Ackerzahlen über 60/70 Bodenpunkten liegen heute Ackerbrachen mit niedrigen Ackerzahlen, die dem Augenschein nach – durch Naturschutzförderung subventioniert – jährlich einmal gemäht werden. Im Gegensatz zu einem Seminar mit dem ‚Auftrag‘, vom Quartier aus alle erreichbaren Pflanzengesellschaften zu dokumentieren, geht ein Seminar mit der Aufmerksamkeit auf ein Phänomen selektiv vor und betrachtet weitere Erscheinungen nur nebenher. Wenn man sich ausschließlich einer Erscheinung widmet, müssen diese nicht nur gesucht werden – man muss hinterherfahren -, und nicht nur lokal systematisiert und typisiert, sondern auch mit literarischen Dokumenten verglichen werden. Da bleibt wohl nur Harro Passarge – Norddeutsche Pflanzengesellschaften (1. und 2. Auflage) – so dass diese Suche vereinfacht ist. Die Vegetation der Kirchhöfe stellt ergänzend zu den 3 bis 6 Jahre alten Ackerbrachen eine stabilisierte Vegetation dar, die dem Vergleich brauchbar sein könnte. Bei der Gelegenheit wäre ein Anlass gegeben, die Untersuchungsergebnisse vom Kirchenseminar anzuschauen. Vielleicht sind diese ja bis dahin ausformuliert und dokumentiert. Wie immer nehmen wir alles wahr, was die Brachen begleitet und ergänzt.

Zur vorbereitenden Unterrichtung sende ich eine Tabelle mit Aufnahmen von Ackerbrachen aus der Prignitz mit – zwischen Lenzen und Perleberg (September 2007). Eine Reisekarte vor Ort bringe ich mit oder versende sie mit der Erinnerung ans Seminar.

So ein auf einen ausgesuchten Gegenstand gerichtetes Seminar ist mit einem ,Dreimännerwein‘ zu vergleichen. Es ist bedächtiger und gleichzeitig anstrengender, weil die Systematik mehr und weniger Aufmerksamkeit erfordert. Es hat Ähnlichkeit mit dem Adolphsdorfer Seminar zu den Corydalis-Verlichtungs-fluren (Gehlken et al. 2006). Das allerdings mehr vorbereitete Arbeit enthält, die in der Altmark nicht vorrätig ist. Das müssen wir einfach im Blick auf den Ertrag berücksichtigen. Auch, dass wir mit 7 Leuten keine große Menge an Fällen zusammen tragen können; deshalb sehr sorgfältig immer bedenken müssen, was geht und was nur spannend wäre. Das gehört in Buch zur täglichen Revision und Kritik der Arbeit.

(Karl Heinrich Hülbusch, Ankündigung und Fahrplan zum Seminar)