Ich gehe raus und bin doch zu Haus
Inge Meta Hülbusch
(1997) DIN A5 96 Seiten. (142g) (5,00 Euro)
In gut 20 Jahren hat die Autorin viele Texte verfaßt und Nachdenklichkeiten zur Freiraumplanung, zu ‘Innenhaus und Aussenhaus’ und zum ‘Expertentum im Alltag’ geschrieben, vorgetragen und veröffentlicht. Sie hat die Debatte zur Freiraumplanung geprägt und den opportunistischen Widerstand der Grünplanung, die im Städtebau und der Architektur machtvoller formuliert werden, bis hin zu permanenten Berufsverboten herausgefordert. Irgendwo intervenieren die ‘Städtebauer’ schon immer. Aus der subsitentiellen Arbeits- und Lebenserfahrung der Familienfrau, die professionell bewandert und kenntnisreich informiert ist, formuliert sie Fragen, die Antworten enthalten, ohne sie gleich ‘verfügbar’ zu machen. Dazu gehören auch die Gedanken zu ‘den Gärten der Anderen’, seien es die herrschaftlichen Gärtnerinnen oder die tüchtigen Gärtnerinnen des Alltags, von denen die Privilegierten kurze Zeit später abgekämpft und damit abserviert werden – literarisch, weil der Vorwand den ‘Grund’ nicht erreicht und wieder einmal die ‘Grimmigen’ hofiert. Nicht zuletzt sind die Kommentare einer ‘ungehaltenen Professorenfrau’ (s. Gummert, M. 1979 / Kursbuch 58), die gute Miene zum bösen Spiel der Sippenhaft über den Mann, mit dem sie verheiratet ist, zu ertragen hat, zu ewähnen. Es ist doch ärgerlich für beide Seiten, wenn bei jeder Tätigkeit der ‘Mannraum’ aufgetischt wird. Die profesionelle und antiaktionistische Debatte zum Widerstand gegen AKW’s und Atomindustrie sowie die städtebauliche Zerstörungen des Alltags kommt in der Nachlese vielleicht etwas zu kurz, weil die Texte dazu von der zur Zeit bekannten Aktion geprägt sind und umfangreiche Vorbemerkungen erfordern, damit die Situation wieder virulent wird. ‘Innenhaus und Aussenhaus’, das wir hier nicht in Auszügen abdrucken, weil es noch im Original zu erwerben ist, gehört zu den Standardwerken der Freiraumplanung.
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