Notizbuch 85

Vom Gedeihen der ‚7000 Eichen‘ die Joseph Beuys von 1982 – 1987 in Kassel pflanzte
Anne Blaß, Karl Heinrich Hülbusch, Henrike Mölleken und Hannes Volz (Red.)

Inhaltsverzeichnis

Einleitend zu unserem Reisebericht drucken wir den Beitrag ›Ein Mann stellt die Machtfrage‹ ab, den wir zum Geleitwort/Motto unseres Reiseberichts erkoren haben. Für die freundliche Zustimmung zum Abdruck danken wir dem Autor Alfred Nemeczek. Die Reise zum Wachstum der ›7.000 Eichen‹ 2012 war vergnüglich und lehrreich. Wenn wir den Reisebericht resümieren, müssen wir konstatieren, dass die gärtnerische Prüfung sehr viel versierter ist als die freiraumplanerische, die immer vorausgesetzt und immer vernachlässigt wurde. Und das passiert gerade uns. Und jetzt müssen Bilder und Beschreibungen gefunden werden, mit denen der ›Freiraum‹ abgebildet wird. Das ist gerade da umständlich, wo’s zwar Fläche aber keinen Freiraum gibt. Die Pflege und Stammerziehung der Beuys-Bäume im treu- händerischen Eigentum der Stadt Kassel ist, seitdem diese 1987 der Stadt von Joseph Beuys zum Geschenk gemacht wurde, kein Ruhmesblatt. Daran hat auch die
Gründung einer Stiftung, die eher die Aufgabe eines ›Feigenblatts‹ hat, nichts geändert. Und die ›zuständige‹ Verwaltung wahrt und verteidigt die sorglose Pflege mit Hilfe stereotyper und inzwischen liebgewordener Ausreden, die wir an einer Lobrede auf die Tüchtigkeit und Umsicht des Umwelt- und Gartenamtes – ›Naturschutz in Kassel 11: Baumstarkes Kassel‹ – analysieren und würdigen. Dazu passt ein aktuelles Beispiel von der Parkstraße, wo die Stadtverwaltung aus undurchsichtigen Erwägungen eine Gründerzeitstraße runderneuert und die Menschen, die dort leben und den Baumbestand erhalten wissen wollen, mit allen Tricks, Vorwänden und Sachzwängen an der Nase herumführt (s. S. 234).Und dann zu guter Letzt gibt es einen Kommentar zu einem Text von zwei Autoren, die behaupten aus ›Erfahrungen‹ mit den Beuys-Bäumen zu berichten, obwohl sie bestenfalls Beobachtungen gemacht haben können, was ihnen aber auch schwerfällt. Wir werden noch überlegen, ob es nötig ist, eine ›Ehrenerklärung‹ zu den Beuys-Bäumen abzugeben. Da wir vom 1. Tag an dieses Beuys’sche Kunstwerk wunderbar fanden, willkommen geheißen und bestärkt haben, ist das wohl nicht erforderlich. Wir werden, da die politischen Trendsetter besonders gerne etwas im Namen ›zukünftiger Generationen‹ proklamieren, auf der letzten Seite des Notizbuchs eine Aufgabe dazu stellen, die nicht der offenbar heißgeliebten ›Auseinandersetzung‹ (Eichel, H., Schnieber, C. u. a.) – was immer das ist – dienlich ist, sondern eine praktisch und jährlich messbar Näherung, die »ein stark sichtbares Ergebnis in 300 Jahren sein« (Beuys, J. 1982/1987: 16) wird. Das hätten wir fast vergessen über der Aussicht auf die nächsten 270 Jahre: Das Gutachten zu den Beuys-Bäumen und deren Zustand von Bernd Burg und Mª Elena Granda Alonso aus dem Jahre 1996, erstellt im Auftrag des Vereins 7 000 Eichen. Das drucken wir mit einem Vorwort versehen in Auszügen ab. Zum Beweis, dass – ja was denn – klar: Ämter lernresistent sind.
Schade: es machte ihr Amt leichter, wenn sie der Verwaldung einen Sinn abgewinnen könnten.

Notizbuch 84

Buchstützen 2
Bibliographie der Notizbücher der Kasseler Schule 1-83, Ergänzung der Grünlandbibliographie (Notizbuch 51)
Lechenmayr, H. (Red.)
(2014) A5, 86 Seiten

Inhaltsverzeichnis

Robert Spreter hat 1999 erstmals alle Beiträge der Notizbücher 1 – 48 in einer Bibliographie der Notizbücher (Notizbuch 51) in alphabetischer Reihenfolge zusammengestellt und gleichfalls thematisch verschlagwortet. Seid dieser Zeit sind weitere 34 Notizbücher und über 500 Beiträge dazugekommen, so dass heute insgesamt 896 Beiträge in den Notizbüchern nachgelesen werden können. Georges Moes hat ein alphabetisches Verzeichnis für die homepage der AG Freiraum und Vegetation aufbereitet und dieses über die Jahre auch kontinuierlich weitergeführt. Wir wollen aber, trotz des ‚praktischen Computerzeitalters‘ ein gedrucktes und besser lesbares Verzeichnis, indem man Blättern und Suchen kann, zur Verfügung stellen.
Angedacht war zunächst die Verschlagwortung von Robert Spreter mit den Beiträgen der Notizbücher 49 – 82 fortzuführen. Mit fortschreitender Zeit wurde klar, dass dies bei der Menge der hinzugekommenen Texte nebenberuflich kaum leistbar ist. Der Plan wurde geändert und es ist ein Gesamtverzeichnis aller bisher erschienenen Beiträge entstanden. Dieses wurde überarbeitet, ergänzt, korrigiert und für den Druck aufbereitet. Somit ist zumindest eine gründliche Bestandsaufnahme der in den letzten Jahren geleisteten Arbeit entstanden.
Zusätzlich wurden die Beiträge in einem zweiten Kapitel nach den Notizbuchtiteln sortiert und aufgelistet. Dies entspricht nicht ganz den Regeln einer thematischen Bibliographie, vielleicht ist diese Sortierung aber doch eine Hilfestellung beim Suchen einzelner Beiträge. Ein letztes kleines Kapitel listet die Literaturzusammenstellungen zu bestimmten Themen wie z.B. dem Saatgut, dem Färben, dem Haus auf.

 

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Notizbuch 83

Der Grundsriss des Hauses.
16. PlanerInnenseminar in Wollingst 2006 (Wollingst III)
Blaß, A. et al. (Red.)
(2014) A5, 180 Seiten (14,00 Euro/12,00 Abo)

Inhaltsverzeichnis

Der ‘Grundriss des Hauses’ folgt der alten Überlegung, dass die Freiraumpla- nerIn sich in die Architektur, besser die Grundrissplanung bzw. Organisation (Zonierung) und Morphologie einmischen muss, damit der ‘umbaute Raum’ nicht irgendwelche Grün- und Restflächen ergibt sondern Freiräume (s. Hülbusch, I.M. 1978). Diese wiederum machen die GrünraumgestalterIn und deren Dekoration ziemlich überflüssig. Wie beim ‘Innenhaus’, das Wände, Fußböden, Etagen und Dächer braucht, um real zu werden, so benötigt das ‘Außenhaus’ analog dazu Grenzen gemäß der Zaunkunde (Böse-Vetter), Fußböden, eine Terrassierung und (sparsame) Dächer (Böse). Und wie es beim ‘Innenhaus’ dazu eine Baumeisterin braucht, die ihr Handwerk versteht, braucht es beim ‘Außenhaus’ eine Freiraumplanerin, die ebenso ihr Handwerk versteht.
Die ‘Aufmöblierung’ und das ‘Geschirr’, was die GrünraumgestalterIn so um- treibt, ist accessorische oder zeitweilig praktische Zutat, gelegentlich mehr oder weniger zufällige und launige Dekoration, die ohne großes Getue der Mode fol- gen kann oder wieder vom notwendigen Gebrauch verdrängt wird (I. M. Hülbusch,R. Helbig). Erst allmählich wurde unmiss- verständlich geklärt, dass der Hof das ‘Außenhaus’ ist, der Garten immer ein Gemüse-Erntegarten und der ‘Garten’ des Außenwohnraums (z. B. nach M. Taut) eine schlichte Grünfläche oder eine dekorativ aufgemotzte Brache ist, die dem Vorwand des Landschaftsparks entnommen ist. Der im ersten Moment der Erörterung der mitgebrachten Grundrisse festgestellte Nachteil an Hand einer Versammlung von Gebäuden zum Wohnen statt des Hauses hatte den Vorteil, dass nach langen Erwägungen die Sicherheit erworben und formuliert werden konnte, das (Bremer) Haus zum Maßstab für ‘Gebäude’ zum Wohnen zu erklären.

 

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Notizbuch 82

Beschwerliche Reisen zu den Abgründen des Weinbaus an der Mosel, des
Reichs der ökologischen Spekulation und der Haldenbegrünung nach der Braunkohle
Anne Blaß & al. (Red.)
(2013) A5, ca. 300 Seiten, Beilagen (16,00 Euro/Abo 13,00)

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Die Metapher von Andrea Appel (1992: 19) „Reisen, ohne daß Weite zu suchen“ ist unübertroffen: „Wir können nicht nur das Fremde erfahren, sondern wir können auch das Bekannte neu erfahren“. Dies setzt freilich voraus, daß nicht nur das bekannte ‚Zuhause‘ vertraut ist, sondern auch, daß wir in der Fremde Vertrautes wiedererkennen. Stoßen wir in der Fremde auf Phänomene, die wir nicht mit dem zuhandenen Wissen verstehen, können wir das Phänomen sofern es ästhetisch-propagandistisch überhöht dargeboten wird, touristisch bestaunen oder es einfach ignorieren, wegschauen und übersehen. Diese einfachen, touristischen Fluchten waren uns nicht gegeben bei den Reisen zum Weinbau an die Mosel und zu den Haldenbegrünungen im rheinischen Braunkohlerevier. Die Absicht war ja gerade, die Phänomene nicht nur als alltagspraktisch Reisende anzuschauen sondern als beruflich Reisende zu betrachten. Wir konnten daher nicht wegschauen, obwohl wir nur wenig Vertrautes erblickten. Obwohl wir uns den Gegenständen nur mühsam nähern konnten, ermöglicht unser Blick auf das Fremde in der Fremde vielleicht eine neue Aufmerksamkeit auf das Fremde zu Hause, die wir auch in Befürchtung der Konsequenzen bisher geflissentlich übersahen. Wir hätten spätestens seit Hans Jürgen Stolzenburgs ökologischer Wirkungsanalysten (1983) ahnen können, daß die Verstehbarkeit der Landschaft tendenziell aufgehoben wird. Aus diesem Grunde drucken wir die Arbeit Stolzenburgs in diesem Notizbuch noch mal nach.

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Notizbuch 81

Symposien der AG Freiraum und Vegetation 2009 – 2011. Der Garten, Brache und Ruine, Dysfunktionalität
H. Lechenmayr & al. (Red.)
(2014) A5, (14,00 Euro/11,00 Abo)

Inhaltsverzeichnis

Die AG ist eine Arbeitsgemeinschaft, deren Interesse im Tausch und der Erörterung beruflicher Einsichten zur Freiraum- und Landschaftsplanung besteht. Der formale Anlass der jährlichen Treffen ist zunächst die Jahreshauptversamm- lung um den Regeln des Finanzamtes für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit nachzukommen. Für uns vor allem eine Erinnerung an das, was wir im letzten Jahr getan haben und was wir weiterhin vor haben, mit Neugier und Fragen neben dem Mainstream modischer Mätzchen. Dazu gehört auch, dass die Reisen – Überlegungen, Nachgedanken – aufgeschrieben, dokumentiert und veröffentlich werden.
Von der Jahreshauptversammlung zum Symposium und schließlich zu den
Arbeitsberichten ist es nicht weit. Die Gelegenheit des Symposiums zur Vorstellung und Erörterung eines Falles oder Beispiels, einer Frage oder These zum verabredeten Thema (i.w.S.) ist inzwischen bewährt und vorzüglich zum Tausch der Anschauungen geeignet. Im nun 3. Folgeband der Symposiums- notizbücher sind die Beiträge z.T. überarbeitet und erweitert abgedruckt. Für die Veröffentlichung sind sie oft in eine geänderte Reihenfolge gestellt, als sie beim Symposium vorgetragen wurden. In der Reminiszenz des Tages mit Vorträgen und Debatten wird häufig solch eine geänderte Reihenfolge plausibler. Begleitet werden die einzelnen Jahrgänge mit einer Einführung von K.H. Hülbusch mit Reflektionen und Ergänzungen zu den gewählten Themen, Beiträgen und Debatten.

Notizbuch 80

Das Haus
Hülbusch, K.H., et al. (Red.))
(2013) A5, 192 Seiten (14,00 Euro/11,00 Abo)

Inhaltsverzeichnis

Ein Haus ist sparsamer zu gebrauchen als jede Art von Wohnung, die von vornherein auf Verbrauch und, wie John F.C. Turner formuliert, auf Heteronomie/anonyme Abhängigkeit angelegt ist. Amüsiert weist Turner auch darauf hin, dass die Leute, die gegen das Haus und den Hausbesitz wettern, vor allem solche sind, die selber in einem eigenen Haus leben. Ja: alle sind gleich, nur … Wir bleiben dabei, dass das Haus zunächst mal für alle Leute brauchbar ist, es gesamtgesellschaftlich die geringsten externen Folgelasten hat und darin mit den variabelsten Gebrauchskosten Haus gehalten werden kann.
Wir haben das Haus, wie es in minimalen Abwandlungen überall, in Philadelphia, in Großbritannien, in Belgien, Frankreich, Basel, am Niederrhein und eben auch in Bremen gebaut wurde, in historisch überkommener ›Gestaltung‹ befragt und interpretiert. Mit den Zitaten von Hannah Arendt berufen wir uns auf eine sozialökonomische und sozial-psychologische historische Wertgebung und die Interpretation der Entwertung seit der Frühen Neuzeit (1700 ±). Ludolf Kuchenbuch, der dem Abdruck seines Beitrags »Haus oder Hof? Zum Bezugsrahmen bäuerlichen Fortkommens im frühen Mittelalter« (1988, Mskr.) freundlich zugestimmt hat, erzählt ein Stück Geschichte sowohl von ›Haus oder Hof‹ als auch ein Stück Wissenschaftsgeschichte der Verständigung über immer mehr archivalisch vermittelte Lebenswirklichkeiten. Wir lesen die Darlegung von Ludolf Kuchenbuch wie ein ›historisches‹ – wenn auch unbeabsichtigtes – ›Nach- wort‹ zu ›das Haus‹.
Die Haushufe, das Territorium, der Lebensort für die Familie ist konstituierend. Ob darauf jetzt das von uns sorgsam nachgezeichnete Haus oder eine Hütte das Dach über dem Kopf breitet ist zuerst mal zweitrangig. Die Frage ist nicht so praktisch zu beantworten, weil wir ja implizit kritisieren, dass der Bau teurer Wohnungen einen Mangel herstellt, der ohne kostspielige Be-Hausung unnötig, also bösartig ist.
Jetzt wird unter den vielen Vorwänden gegen das Haus darauf hingewiesen, dass nicht alle Leute ein Haus haben wollen. Der Witz ist der, dass viele Junggesellen, dazu müssen wir auch die Eltern zählen – das macht die Steuer ebenfalls –, wenn die Kinder ausgezogen sind, in einem Haus oder Einfamiliengebäude – die Mimikrie des Hauses – leben. Genau, das ist nicht die Frage. Wer in einer Wohnung leben will, findet Auswahl genug.
Eine Literatursammlung aus 40 Jahren Studien zum Haus ist zum Schluss eingefügt. Ohne den Spiegel der Literatur, dem, was andere Leute vor und neben uns beigetragen haben, bleibt die Erfahrung blind.

Notizbuch 79

Strandgut – Vegetationskundliche Fundstücke
K. H. Hülbusch, B. Gehlken (Red.)
(2011) A5, 278 Seiten, Beilagen (13,25 Euro)

Gesamtinhaltsverzeichnis Elbestrand

„Sowohl im heimatlichen als auch im fremden Gelände habe ich nie gelernt, gut „vorbereitet“, d.h. genügend unterrichtet über die bisherigen Auffassungen, Ergebnisse der Wissenschaft ein Objekt oder Phänomen zu betrachten und das Bekannte darin wiederzufinden. Erst nachdem ich eigene Eindrücke gewinnen konnte, habe ich die bisher erreichten Erkenntnisse damit verglichen. (…) Meine meiner Veranlagung entsprechende „Methode“ mag viele Nachteile haben, weil mir vieles entgeht oder erst nachträglich deutlich wird, aber sie hat auch den Vorteil des unbefangenen Beobachtens und Findens“ (R. TÜXEN in: TÜXEN, J. 1982: 12f).

Auf der dritten Altmakt-Reise näherten wir uns ganz im Sinne Tüxens den Teichboden-Gesellschaften (Isoëto-Nanojuncetea) und Zweizahn-Ufersäumen (Bidentetea). Die artenarmen Gesellschaften dieser Klassen sind ein anschauliches Beispiel für Thienemanns biozönologisches Gesetzt: Je extremer ein Standort, desto artenärmer und individuenreicher ist die Biozönose. Die am sandigen Elbstrand verbreiteten Gesellschaften mit oft winzigen Mickerformen der beteiligten Pflanzen sind zugleich ein prima Indiz Wasserführung und Strömung in den Buchen zu erschließen. Letztlich für das unbefangene Beobachten im Vergleich mit den literarisch dokumentieren Erkenntnissen zur syntaxonomischen Neubewertung Corrigiola-reicher Gesellschaften in der Klasse der Isoëto-Nanojuncetea, zur Beschreibung des Corrigiolion litoralis all. nov.

Dem Bericht von der Altmarkreise sind weitere Berichte und Reiseberichte zu Vegetation und Klima beigestellt.

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Notizbuch 78

Altmark-Reise – Ackerbrachen
F. Lorberg, K. H. Hülbusch, B. Gehlken, H. Volz (Red.)
(2010) A5, 188 Seiten, Beilagen (11,50 Euro)

Ackerbrachen in der Altmark – bei und um Buch herum, Seminar vom 21.6.08, 14:00 bis 28.6.08, 11:00 in Buch/Kreis Stendal-Altmark zum Zwecke von Vegetationsaufnahmen landespflegerischer Ackerbrachen sowie Armerion-Gesellschaften auf Kirchhöfen. Am Rande des Elbtals zwischen Aue und Niederterrasse sind sandige Flächen, Binnendünen (und evtl. Sander) verbreitet, die in der Regel von Kiefernforsten bestanden werden. Zwischen diesen Forsten und den ackerbaulich intensiv bewirtschafteten Böden mit Ackerzahlen über 60/70 Bodenpunkten liegen heute Ackerbrachen mit niedrigen Ackerzahlen, die dem Augenschein nach – durch Naturschutzförderung subventioniert – jährlich einmal gemäht werden. Im Gegensatz zu einem Seminar mit dem ‚Auftrag‘, vom Quartier aus alle erreichbaren Pflanzengesellschaften zu dokumentieren, geht ein Seminar mit der Aufmerksamkeit auf ein Phänomen selektiv vor und betrachtet weitere Erscheinungen nur nebenher.

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Notizbuch 77

Altmark-Reise. Romanische Dorf-Kirchen. Nicht kaputt zu kriegen – zum Prinzip der Persistenz
K. H. Hülbusch & H. Volz (Red.)
(2009) DIN A5, 144 Seiten, (9,25 Euro)

Wenn wir mal gucken, wie lange die gelobten Werke der letzten 50 Jahre halten, ist der Ertrag sehr sparsam. Die Kirchen in der Altmark haben ca. 800 Jahre überstanden. Profane Bauten sind bestenfalls 250 bis 300 Jahre alt, also inklusive der Siedlungsgrundrisse so um die 250 Jahre alt. Siedlung und Kirche haben nichts miteinander zu tun. Die Bauerei des Vorklassizismus ist offenbar, wie bei der in Schwaben ‚Vereinödung‘ genannt, ohne Dokument und Indizien aufgebaut worden. Deshalb stehen die Kirchen so ‚beziehungslos‘ und zufällig in den Siedlungen herum. Die Preußen waren ja militante Protestanten. Der Kirche boten sie keinen vorzüglichen Ort, eine Regel der Anordnung in der klassizistischen Neusiedlung an – behandelten sie geradezu lieblos, wie unsere kursorische Prüfung der Kirchenstandorte zur Siedlung ergibt. Das Paradebeispiel dafür ist die Apsidenkirche mit Westturm in Giesenslage, an der Herr Bodenstein uns in die Altmarkkirchen eingeführt hat. Weit und breit keine Siedlung.

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Notizbuch 76

Symposien der AG Freiraum und Vegetation 2005 – 2008
H. Lechenmayr (Red.)
A5, 248 Seiten, Beilagen, 13,25 Euro

Es ist immer wieder ein Vergnügen den Überlegungen und Schlussfolgerungen zu Alltagsphänomenen und Gelegenheiten beruflicher, nebenberuflicher und familialer Tätigkeit in vergleichsweise kurzen Beiträgen zuzuhören und dann etwas ausführlicher ( nach-) lesen zu können. Es verwundert aber auch, daß die Gelegenheit in Symposien möglichst vielen Teilnehmerinnen eine Bühne für kurze Beiträge und ausführliche Diskussionen zu geben, so selten geboten wird (s. Sauerwein B. 2005:5-13). Stattdessen werden die demonstrativen Auftritte immer der gleichen Festredner aus Regierungen, Ministerien und regierungsamtlichen Instituten für Teilnehmerinnen mit Reisekosten- und Tagegeldanspruch aufgeführt. Lassen wir das mal – und widmen uns der Nachlesbarkeit von Symposiumsbeiträgen.

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